Ich bin Schatzmeister und einer der Gründungsmitglieder des Vereines Liberale Zukunft. Mein Motiv, diesen Verein zu gründen, wurzelt in der Erkenntnis, dass es in Deutschland für eine liberale Partei kein Sympathisantenumfeld gibt, aus dem heraus sich eine groß genuge Wählerschaft bildet, damit eine liberale Partei mit einem belastbaren Mandat ausgestattet werden kann. Die Wahlergebnisse in Brandenburg und in Thüringen bestätigen diesen von mir schon seit langer Zeit gewonnenen Eindruck aufs Neue.
Das möchte ich zusammen mit meinen Mitstreitern ändern. Am 03.10. findet daher in Kassel unser erster Kongress statt. Dorthin haben wir Partei- und Vereinsfunktionäre, Aktivisten und Multiplikatoren der liberalen Szene eingeladen, um parteiübergreifend eine Graswurzelbewegung anzuschieben.
Über sämtliche Parteigrenzen, Flügel und Lager hinweg, wollen wir uns gegenseitig kennenlernen und vernetzten, um dann später miteinander zu kooperieren. Wir wollen keine neue Partei gründen und auch die Szene nicht vereinen. Im Gegenteil: Ich möchte sie gerne verbreitern.
Ich höre schon den Aufschrei: Verbreitern! Wir sind doch schon zersplittert und in alle Winde zerstreut! Was soll der Scherz?
Als Partei muss man natürlich sämtliche Kräfte bündeln. Da darf man sich nicht zersplittern. Als Bürgerintitive schon. Da muss man graswurzelmäßig in die Breite gehen, um in die Gesellschaft hineinwirken zu können.
Ich wünsche mir, dass wir ganz bestimmte Dinge aus dem parteipolitischen Diskurs herausnehmen und darüber einen gesellschaftspolitischen Diskurs führen. Denn Liberalismus ist weit mehr, als eine liberale Partei abdecken und vermitteln kann.
Deshalb bedarf es weiterer Organe. Ob das Think Tanks sind oder ein Kampagnenverein wie campact oder ob es ein liberales Sozial- oder ein liberales Bildungswerk ist, es gibt so viele liberale Themenfelder, die wir bespielen können, ja müssen.
Es kann nicht Aufgabe einer Partei sein, sich um all diese Belange selber zu kümmern. Die Impulse dazu müssen aus der Mitte von uns Liberalen heraus entstehen und von uns auch eigenverantwortlich (zentraler liberaler Begriff) umgesetzt werden.
Es geht hier nicht um Macht und Mandate und ist für viele deshalb auch nicht besonders reizvoll. Aber irgendjemand sollte sich darum kümmern.
Ich möchte mich mit meinen Mitstreitern vom Verein Liberale Zukunft ganz bewusst in den Dienst des gesellschaftlichen Liberalismus stellen, weil sich hier eine ganz große Lücke zeigt, die ich gerne schließen möchte.
Das schließt nicht aus, dass ich mich nicht auch parteipolitisch engagiere. Aber innerhalb des Vereins Liberale Zukunft spielt die liberale Gesellschaftspolitik die erste Geige.
Wer sich angesprochen fühlt, ist bei uns herzlich willkommen. Als Gast in Kassel genauso, wie als Mitglied.