Wie stellen Sie sich ein FREIES EUROPA vor, Herr Schäffler?

»Mein freies Europa ist eines der Vielfalt, nicht der Einfalt – und das ist auch das historische Europa. Europa zeichnet aus, dass es keine einheitliche Sprache hat, ja nicht einmal alle in ihm gesprochenen Sprachen der gleichen Sprachfamilie angehören. Trotz dieser vermeintlichen Hürde hat es sich in schwierigeren Zeiten zu einem Ort entwickelt, der Vorreiter für Handel und kulturellen Austausch zwischen den Menschen geworden ist. Möglich gemacht hat dies der Wettbewerb um die beste Lösung, den Nachbarn über Jahrhunderte hinweg ausgetragen haben. Ich erinnere nur an die italienischen Stadtstaaten, in denen der Handel blühte und die heute noch das kulturell vielleicht attraktivste Reiseziel Europas sind. In Deutschland und im ganzen Raum der Nord- und Ostsee haben wir den Städteverbund der Hanse als Ausdruck des grenzüberschreitenden Handels. Auch heute noch gehören die Hansestädte zu den schönsten in Europa. Handel bringt Wandel zum Besseren und nach dem Krieg wurde er zwischenstaatlich durch die Römischen Verträge abgesichert. Das Europa der Römischen Verträge ist eines der offenen Grenzen, der Kapital- und Güterverkehrs-, der Niederlassungs- und der Dienstleistungsfreiheit. Mit diesem europäischen Binnenmarkt haben wir der europäischen Sache den größten Dienst erwiesen. Doch “Integration wandelte sich in Unifizierung, Liberalisierung in Zentralisierung, Harmonisierung in Standardisierung, wettbewerbsfreundliche Politik in exzessive Regulierung, gesunde Vielfalt in rigide Einförmigkeit.” (Václav Klaus). Vielfalt statt rigider Einförmigkeit, das bringt ein Europa in Freiheit, das ist mein Europa.«

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3 Antworten auf Wie stellen Sie sich ein FREIES EUROPA vor, Herr Schäffler?

  1. Andreas Stein sagt:

    Eben erschien dieser Beitrag auch auf der Facebook-Seite von Frank Schäffler:
    http://www.facebook.com/frank.schaeffler/posts/173433859459336

  2. Stefan T. sagt:

    Ein freies Europa ist ein Europa der Regionen. Eine Region ist keine Sprachgemeinschaft. Norditalien und Süditalien sind verschieden. Basken brauchen eine eigene Region. Flamen und Walonen wollen im gegenseitigen Respekt und in Unabhängigkeit leben. Selbst Deutschland muss kein großer Einheitsstaat sein.

    Und all diese Regionen dürfen sich beliebig vereinen und trennen. Nur Volksentscheide sollen dies ermöglichen. Vielleicht fühlt sich Schleswig-Holstein den Dänen näher als den Bayern. Anstatt einer Sprachgemeinschaft anzugehören sollen wir uns in beliebigen Kulturgemeinschaften wieder finden. Neben dem Wettbewerb der Währungen soll ein Wettbewerb der Rechtssysteme entstehen. Frei Bünde statt Zwangszusammenschluss aufgrund der Sprache. Die Staatsgebilde sind eine der letzten Zwangsgemeinschaften über die man nicht nachdenken darf.

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